wbg academic, Darmstadt 2021

Unser Ehrenpräsident und mein Vorgänger, Ruprecht Vondran, hat sich viel Zeit genommen, um einer Suche nachzugehen, auf die sich so noch niemand begeben hat: Jene Personen ausfindig zu machen, deren Wirken in und für Japan wesentliche Grundlagen für die Entwicklung der Beziehungen zwischen Deutschland und Japan gelegt hat.

Der Autor beginnt ganz früh: mit Caspar Schamberger, der als Mediziner im 17. Jahrhundert nach Japan kam, sozusagen als Vorgänger Kaempfers, Siebolds oder Bälz’, als einer jener Deutschen, die der deutschen Medizin in Japan ihren herausragenden Namen gaben, und damit die erste Welle von nach Deutschland drängenden japanischen Medizinstudenten auslösten. Selbstverständlich widmet Vondran sich auch den anderen dreien, daneben auch meinen Berufskollegen Graf Eulenburg, der den ersten “diplomatischen” Vertrag mit Japan schloss, und Wilhelm Solf, der nach dem Ersten Weltkrieg die Grundlagen der deutsch-japanischen Partnerschaft erneuerte. Unter der zwanzig Persönlichkeiten befinden sich Künstler (Dörrie), Gelehrte (Roesler), Fachexperten (Taut) und Politiker (Lambsdorff). Vondran gelingt es, sie alle faszinierend zu schildern und Verständnis für sein Anliegen zu wecken, dass dies Personen sind, die wir nicht dem Vergessen anheim fallen lassen dürfen. Nein, es sind Menschen, von deren Engagement das abhängt, was wir “Völkerverständigung” nennen, unabhängig von dem Jahrhundert, in dem sie aktiv waren. Es ist ein großer Verdienst Ruprecht Vondrans, diese Wahrheit mit seinen zwanzig “Brückenbauer”-Porträts im 160. Jahr der Aufnahme offizieller Beziehungen zwischen Deutschland und Japan sichtbar gemacht zu haben. — Was nun noch fehlt, das ist ein ähnliches Buch über die japanischen “Brückenbauer”.

Volker Stanzel

Übrigens: Das Buch hat den Untertitel: “Im Dienst der deutsch-japanischen Partnerschaft”. Dieser Untertitel trifft auch in anderer Hinsicht zu – sobald wir ihn nämlich auf den Verfasser selbst anwenden. Viel Sorgfalt, viel Mühe hat Ruprecht Vondran aufgewendet, um dieses schöne Buch zu erstellen – eine Arbeit, die er im wahrsten Wortsinn “im Dienst der deutsch-japanischen Partnerschaft” geleistet hat. Seine Leser werden es ihm danken.





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