Sendai. Ein schwüler Tag: 31° im Schatten, 80% relative Luftfeuchtigkeit.  Unser Plan: Ein Taiko-Trommel-Kurs im Miyagino Bunka Center.  Ein guter Plan bei dieser Hitze?  Bereits nach dem Hinweg – 10 min zu Fuß und 10 min mit der Bahn – sind wir in Schweiß gebadet.

Das Kulturzentrum, eine Einrichtung der NTT, liegt direkt am Bahnhof in einem modernen Gebäude und beherbergt, neben der Verwaltung, auch eine Bibliothek, ein Kinderzentrum, zwei Konzerthallen und verschiedene Mieträume.   Der Raum für den Trommelkurs bot den neun Trommlern gerade genug Platz, ist aber sehr modern, dankbarerweise klimatisiert und bestens schallgedämmt.

Unsere Lehrerin, Bandai Natsuki ist 28 Jahre alt, hat schon in der Grundschule in einer Taiko-Gruppe mitgespielt, wenn auch mit der Bambusflöte, der Shinobue.  Danach trommelte sie in einer weiterführenden Schule in der Brass Band, bevor sie ihre Fähigkeiten an der Samurai Rythm Academy, einer privaten höheren Schule für Musik, weiter ausbaute.  Derzeit unterrichtet sie vier Klassen dreimal im Monat als Nebenjob.  Ihr Ziel ist Taiko-Meisterin zu werden, und als Taiko-Lehrer in Vollzeit zu arbeiten.

Wir sind keine Anfänger im Trommeln: bereits seit Jahren haben wir in Speyer unserer eigene Trommelgruppe.  Noch vor der Pandemie haben wir unter der Anleitung von Yuta, eines Mitglieds von „Wadaiko Kokubu“, regelmäßig im Judomaxx geübt.  Von besonderem Interesse ist für uns bei dem Kurs ein neues Stück zu lernen.  Das geht zwar auch aus Büchern oder Videos, ist im persönlichen Kontakt aber angenehmer und einfacher.

Als einmalige Teilnehmer hat Frau Bandai uns in ihren Ü65-Kurs „hineingemogelt“.  Wir lernen in der Stunde ein Stück im Vier-Viertel-Takt: 9 Zeilen mit je zwei Takten stehen auf dem Whiteboard, die wir Zeile für Zeile durcharbeiten.  Bandai betreut ihre sechs plus zwei Schüler routiniert, mit viel Energie, Elan und Humor: wenn jemand einmal „danebenhaut“, ist das nicht schlimm, und wird mit viel Gelächter überspielt.

Das Zusammenspiel mit der Trommelgruppe ist sehr freundschaftlich.  Auch wenn während der Unterrichtszeit sehr konzentriert daran gearbeitet wird das Stück zu erlernen, zweigen sich gerade die fünf älteren Damen in der Pause sich sehr interessiert an uns: woher wir kommen, warum wir uns ausgerechnet für das Trommeln interessieren, wie uns die Einrichtung und der Kurs gefallen.

Die Stunde Trommeln ist schnell vorbei, und hat viel Spaß gemacht.  Auch wenn das Trommeln viel Körpereinsatz verlangt: die gute Klimatisierung des modernen Gebäudes hat dafür gesorgt, dass wir beim Trommeln kaum mehr geschwitzt haben als auf dem Weg zum Kurs.   Unser Ziel mit dem neuen Stück haben wir erreicht:  wir konnten es so weit aufzunehmen, dass wir es in Speyer unserer eigenen Gruppe werden nahebringen können.  Noten und vor Ort aufgenommene Videos tun ein Übriges.  Besondere Freude haben wir an dem netten Austausch mit den Trommlern gehabt – freundliches und ungekünsteltes Interesse an den gegenseitigen Tätigkeiten.





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